Notizen zur Privatisierung von Kunstschätzen

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Hinweis: eigene Hervorhebungen
Notizen / Abschriften / Zitate
Quellenangabe
Hinweis Musik:

„Jede Pause ist eine gute Pause“    Die Pianistin Hélène Grimaud über ihre Auszeit, die Klassik in Krisenzeiten – und Mozarts Geheimnis (09.11.10)
...Der Musikmarkt ist kein anonymes, gesichtsloses Ungeheuer, er besteht aus Menschen. ...
Da herrschen mehr Angst und Misstrauen, auch mehr Trash, vor allem seit der Wirtschaftskrise, das merkt man. Selbst die Musikbranche ist ja nicht frei von einer gewissen Hedgefonds-Mentalität, von der Jagd nach dem schnellen Geld und dem schnellen Star, der sich auspressen lässt wie eine Zitrone. ...
Wobei man nicht vergessen darf, dass im Krankheitsfall mit Ausnahme des Künstlers alle Beteiligten versichert sind und ihr Geld zurückbekommen, Agenturen wie Veranstalter.
...
Potsdamer Neuste Nachrichten
Internet 9.11.2010
http://www.pnn.de/kultur/347597/
HL: Interessantes über den Umgang mit privatem Kunsteigentum
           Die Wege der Waldseemüller-Karte und des Globus von 1507


Die Waldseemüller-Karte
Martin Waldseemüller veröffentlichte gemeinsam mit Matthias Ringmann 1507 eine Weltkarte. Auf dieser Karte erhielt der neue Kontinent, den Christoph Columbus 1492 entdeckt hatte, erstmals einen Namen. Waldseemüller setzte den Namen "America" auf den südlichen Teil des Erdteils, zu Ehren des florentinischen Geographen Amerigo (=Emmerich) Vespucci. Das einzig erhaltene Exemplar wird in der Library of Congress in Washington ausgestellt.

Es gehörte ursprünglich Johannes Schöner, einem Nürnberger Wissenschaftler des 16. Jahrhunderts. 1836 schrieb Alexander von Humboldt, daß er "den Namen des geheimnisvollen Mannes" auffand, welcher "zuerst den namen Amerika zur Bezeichnung des neuen Kontinentes vorschlug". Im Jahre 1901 wurde das Stück auf Schloss Wolfegg in Oberschwaben wiederentdeckt. Über Jahrzehnte versuchte die Library of Congress in Washington D. C. das gut erhaltene Stück zu erwerben, doch es blieb noch für ein Jahrhundert im Besitz des Hauses zu Waldburg-Wolfegg und Waldsee – und der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Am 27. Juni 2001 veräußerte das Oberhaupt des Hauses, Fürst Johannes zu Waldburg-Wolfegg, die Karte. Es sollen dabei 10 Millionen US-Dollar eine Rolle gespielt haben.

"Beim Verkauf wurde, begleitet von öffentlicher Kritik, durch eine Sondergenehmigung der Bundesrepublik Deutschland und des Landes Baden-Württemberg der Schutz als national wertvolles Kulturgut gemäß dem Kulturgutschutzgesetz bewusst umgangen. Gerhard Schröder hatte sich persönlich fuer eine Ausnahmeregelung eingesetzt.... Die feierliche Übergabe erfolgte 2007 im Rahmen eines Staatsakts. 2005 war die Karte von der UNESCO zum Weltdokumentenerbe erklärt worden." (Zit.Wikipedia) Sie ist heute für die Öffentlichkeit allgemein zugänglich in Washington ausgestellt.

Globus
Der Erdglobus wurde gleichzeitig mit der oben genannten Karte veröffentlicht. Er zeigt, ebenso wie die Karte, Amerika als neuen Kontinent. Von der Globuskarte des Jahres 1507 existieren heute nur noch vier Exemplare, zwei davon in der Bundesrepublik Deutschland.
Zwei andere Exemplare befinden sich in den USA. Davon besitzt die James Ford Bell Library der Universität von Minnesota in Minneapolis ein Exemplar. Das andere wurde im Jahre 2005 von Christie’s versteigert. Sein heutiger Aufbewahrungsort ist unbekannt.
swr.de

Wikipedia (29.09.2008)

Bauernkriege.de (29.09.2008)
Querelen beendet Hausbuch abgegeben
Von R. Soldt 06. Mai 2008 Das mittelalterliche Hausbuch aus dem Jahr 1480, das einige hundert Jahre im Besitz der oberschwäbischen Adelsfamilie Waldburg-Wolfegg war, wird künftig für Ausstellungen und für wissenschaftliche Zwecke genutzt werden können. Die baden-württembergische Landesregierung genehmigte nachträglich den Verkauf der auf zwanzig Millionen Euro geschätzten wertvollen mittelalterlichen Handschrift an einen Kunstsammler aus Bayern und ließ sich von dem Käufer - wohl der Industrielle August Baron von Finck - die konservatorisch korrekte Aufbewahrung in einer schriftlichen Erklärung zusichern.

Nach einer Prüfung der Anfragen durch das baden-württembergische Wissenschaftsministerium will der Käufer die Handschrift für Forschungen und für größere Ausstellungen künftig herausgeben. „Vergleichbare Zusagen gab es von Seiten des bisherigen Eigentümers nicht. Für die Belange der Öffentlichkeit und der Wissenschaft ist mehr erreicht worden, als dies zuvor der Fall war“, sagte Wissenschaftsminister Frankenberg. Von ihrem Vorkaufsrecht macht die Landesregierung mithin keinen Gebrauch: Ein Ankauf sei mit der Haushaltskonsolidierung und „anderen kunst- und kulturpolitischen Vorhaben“ nicht zu vereinbaren, so Frankenberg. Außerdem soll das Hausbuch jetzt in die bayerische Kulturgüterschutzliste aufgenommen werden.

Querelen um den Verkauf
Seit Ende Februar hatte das Wissenschaftsministerium mit dem Käufer verhandelt. Es sei einfacher gewesen, mit ihm ins Gespräch zu kommen als mit Johannes Fürst von Waldburg-Wolfegg, der für die CDU sogar ein kommunalpolitisches Mandat ausübt, so heißt es. Anfang Februar war bekanntgeworden, dass der Fürst die Handschrift verkauft hatte, ohne das hierfür zuständige Regierungspräsidium in Tübingen informiert zu haben.

Nach den im September 2006 begonnenen Auseinandersetzungen zwischen der Landesregierung und dem Haus Baden über das Eigentum an badischen Kulturgütern war bereits die Rede von einer „zweiten Handschriftenaffäre“: Denn es herrschte Unklarheit über den Aufbewahrungsort des Hausbuchs, und die Fürstenfamilie informierte die Landesregierung erst formal korrekt über den Verkauf des Hausbuchs, nachdem Ministerpräsident Günther Oettinger mit dem Staatsanwalt gedroht hatte. Nach einer Entscheidung des Fideikommiss-Senats des Stuttgarter Oberlandesgerichts von 1956 müssen Standortveränderungen bestimmter Kunstwerken gemeldet und abgeschlossene Kaufverträge dem Regierungspräsidium vorgelegt werden.

Keine Sanierung durch Kunstverkäufe
Johannes Fürst von Waldburg-Wolfegg vertritt eine andere Rechtsauffassung; er informierte die Landesregierung nur in Andeutungen über den Verkauf: Erwerber, Aufbewahrungsort und Kaufvertrag hatte der Fürst der Landesregierung verschwiegen, obwohl das Wissenschaftsministerium ihn über die rechtlichen Voraussetzungen eines Verkaufs schon im August 2006 informiert hatte. Im Jahr 2007 war dann der Umgang des für den Denkmalschutz zuständigen Wirtschaftsministeriums mit der Angelegenheit auch nicht gerade zügig und makellos: Der Fürst hatte am 14. August 2007 dem Wirtschaftsministerium seine Verkaufsabsichten mitgeteilt.

Weil ein Referatsleiter wechselte, dauerte es drei Monate, bis das Regierungspräsidium Tübingen und das für den Kulturgüterschutz zuständige Wissenschaftsministerium endlich vom Verkauf wussten. Die Verhandlungen mit dem Hausbuch-Käufer sollten zweierlei erreichen: Niemand sollte Anlass haben, den während des Streits über die badischen Handschriften geäußerten Vorwurf des „Kunstbanausentums“ zu wiederholen. Und die zahlreichen klammen Adelshäuser im Südwesten sollten sich keine Hoffnungen machen, sich mit Kunstverkäufen an das Land sanieren zu können.
Text: F.A.Z. Bildmaterial: picture-alliance/ dpa

Weitere Links:
Handschriftenaffäre 12.Februar 2008

Wolfeghausbuch 26.Februar 2008
FAZ vom 7.5.08
Wettiner-Gier nach Gold und Edelsteinen
Dresden. Die Nachfahren von König August dem Starken sind wegen ihrer Forderungen nach »Rückgabe« von Kunstschätzen erneut in die Kritik geraten. Mehrere sächsische Politiker warfen dem Haus Wettin am Donnerstag in Dresden Maßlosigkeit vor. Sie reagierten damit auf Zeitungsberichte, wonach die Wettiner nun auch Stücke aus der Schatzkammer »Grünes Gewölbe« wiederhaben wollen. Nach einem Bericht der Sächsischen Zeitung geht es bei den neuen Forderungen um 31 Stücke aus der Schatzkammer und weitere 400 Kunstwerke, deren Verbleib unklar ist. Das Finanzministerium in Dresden erklärte, man habe sich in der Angelegenheit zur Verschwiegenheit verpflichtet, um eine einvernehmliche Lösung nicht zu gefährden.
(AP/jW)
Junge Welt
18.04.2008 / Inland / Seite 2
HANDELSBLATT, Mittwoch, 2. April 2008, 20:07 Uhr
Liechtensteins Fürst Hans Adam II. - Seine Durchlaucht geruht zu verkloppen
Von Ruth Reichstein

Liechtensteins Fürst Hans Adam II. geht daheim auf dem Schloss zu Vaduz der Platz aus. Also trennt er sich von zahlreichen Kunstobjekten – per Auktion bei Christie's in Amsterdam. Das ist dem Herrscher allemal lieber, als Ausstellungen im ungeliebten Deutschland zu bestücken.

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Der Fürst, der seit Wochen im Mittelpunkt der deutsch-liechtensteinischen Steueraffäre steht, hat zum Räumungsverkauf geblasen. In seinen Schlössern und Museen sei nicht genügend Platz, deshalb müsse er entrümpeln, lässt er wissen. Das kam so: „Wir bauen in Wien ein neues Museum aus“, sagt Kräftner. „Diese Gelegenheit haben wir genutzt, in unseren Beständen mal so richtig aufzuräumen. Und da ist einiges zusammengekommen, das wir jetzt verkaufen wollen.“ Die Schatzkammer der von und zu Liechtensteins ist nicht gerade klein. Die Sammlung der Familie gilt als eine der wertvollsten der Welt. Wie groß der Schatz tatsächlich ist, weiß keiner so genau, „aber wir reden da von unvorstellbar hohen Summen“, sagt der Sammlungsdirektor. Hans Adam II. gilt sowieso schon mit seinem Privatvermögen von rund 4,4 Milliarden Euro als reichster Monarch Europas. Was er bei Christie’s dazuverdient, dürften für ihn also nicht mehr als „Peanuts“ sein. ...

Ein Tisch aus Walnussholz geht für 13 000 Euro weg, eine Statue von Riemenschneider aus dem 16. Jahrhundert für 18 000. Eine Abordnung von Italienern kauft gleich mehrere Möbelstücke für über 100 000 Euro. Die Steueraffäre und die Rolle der Fürstenfamilie ist den Bietern naturgemäß einerlei. „Wichtig ist, um was für einen Kunstgegenstand es sich handelt. Dass er mal den Liechtensteiner Fürsten gehört hat, hält mich gewiss nicht vom Kauf ab“, sagt ein älterer Niederländer, der mit seinem Bieterschild am Rand des Auktionsraumes steht. Er hat es auf ein paar Möbelstücke abgesehen. Mehr mag er aber nicht mehr sagen. Man gibt sich verschwiegen bei Auktionen, ob bei Christie’s oder anderswo. Vielleicht haben die Kunstfreunde deshalb auch besonders viel Verständnis für Liechtensteins Fürsten und seinen Erbprinzen Alois, die das Bankgeheimnis ihres Landes wie ihr heiligstes Eigentum verteidigen und dem deutschen Geheimdienst lieber „schlampige Arbeit“ vorwerfen, statt sich um die Austrocknung ihrer Steueroase zu bemühen. In den Auktionsräumen von Christie’s wird geheimelt, so gut es geht. Wer es besonders geheim mag, bietet übers Telefon. 20 Leitungen führen direkt in den Auktionsraum. ...

...12 000 Euro bietet er für eine Holz-Statue von Sankt Stefan, frühes 16. Jahrhundert....

Ein Herr ... lächelt. Zwei Statuen hat er ersteigert – für sein Haus auf Mallorca. Etwas teuer war es schon. „Der Name Liechtenstein treibt die Preise in die Höhe. Die Leute wollen damit angeben, dass dieses oder jenes Stück in ihrem Haus aus dem Fürstentum stammt“, sagt der Deutsche. Trotz Steuerskandals bleibt Liechtensteins Fürst eine echte Marke – zumindest unter den Kunstliebhabern. Er erntet sogar echte Solidarität: „In der Schule lernen wir, dass Herrscher im Mittelalter die Leute ausgebeutet haben, weil sie den Zehnten von der Bevölkerung verlangten. Aber Deutschland knöpft den Bürgern viel mehr ab. Über Steuerhinterziehung muss man sich da doch wirklich nicht wundern“, sagt einer der Bieter. Mehr als verständlich sei es da doch, dass Hans Adam II. beschlossen hat, vorerst keine Kunst mehr an deutsche Museen zu verleihen.

Die Ausstellung „Wiener Malerei des Biedermeier aus den Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein“, die im Mai in der Neuen Pinakothek in München eröffnet werden sollte, hat der Monarch nämlich beleidigt abgesagt – „solange die Anwendung rechtsstaatlicher Grundprinzipien seitens der Bundesrepublik Deutschland, was die Beziehungen zum Fürstentum Liechtenstein betrifft, fraglich erscheint“, hieß es in der Erklärung des Fürstenhauses. Da verkauft der Fürst seine Kunst doch lieber. Dieses Jahr sollen noch zwei weitere Auktionen stattfinden.
Handelsblatt
am 2.4.2008
Kunst am Bein
In Berlin sollte am Samstag eine Ausstellung eröffnet werden. Die Absage hat mit der sozialen Notlage von Künstlern zu tun. An der hat die Linkspartei gewichtigen Anteil
Von Sigurd Schulze      JW 11.01.2008 / Feuilleton / Seite 13

Das Kunstarchiv und die Burg Beeskow sind für DDR-Kunst-Ausstellungen bekannt. In den Depots lagern Bilder und Plastiken, die ab 1990 als »Staatskunst« von der Treuhand »verwaltet« wurden, bis sie ins Eigentum der neuen Bundesländer übergingen. Fast alle Werke waren einst präsent in Rathäusern, Ministerien, Gemeindebüros, Betrieben, Schulen, Ferienheimen, Kulturhäusern usw..

...Zum 60. Jahrestag der Bodenreform gab es 2005 die Schau: »Ein weites Feld«. ...
...Die Schau war vor allem ein Verdienst der Kuratorin Simone Tippach-Schneider, die bereits die Ausstellung »Ein weites Feld« initiiert hatte, die 2005 und 2006 auch in Bad Frankenhausen, Meiningen und Berlin gezeigt wurde. ...

Man wolle keine Aufmerksamkeit für die materielle Lage der Künstler in Berlin, eben gerade nach der Abschaffung der Sozialen Künstlerförderung unter der regierenden Koalition von SPD und Die Linke (vormals PDS) im Jahr 2004. Seit der Abschaffung individueller Hilfen durch die Soziale Künstlerförderung beziehen reihenweise arbeitslose Künstler Leistungen nach »Hartz IV«. Bekannt sind die Klagen des Verbandes Bildender Künstler, daß Maler und Bildhauer zu berufsfremden Ein-Euro-Jobs verpflichtet werden. Daß die Atelierförderung weggebrochen ist.

...Die Öffentlichkeit könnte im Zuge dessen auch daran erinnert werden, wie mit der Kunstsammlung der Berliner Sparkasse umgegangen wurde. Sie wurde dem Käufer der Sparkasse als Zugabe übereignet. Geschätzter Wert: 100 Millionen Euro. Der Wert des Restbestandes der Berliner Künstlerförderung ist nicht bekannt.

...Im 500-Seiten-Bericht »Kultur in Deutschland«, an dem eine Enquetekommission des Bundestages vier Jahre gearbeitet hat, findet sich kein Gedanke zur Erhaltung der Nachlässe freischaffender Künstler. Immerhin weist der Bericht darauf hin, daß alte Künstler, die eine geringe Rente bekommen, eine Grundsicherung nach Bedürftigkeit beantragen dürfen, auf die ihr Vermögen angerechnet wird. Soll das heißen: Gebt eure Bilder her, oder es gibt kein Geld? Zugleich beklagt die Kommission, daß die Museen wegen »knapper werdender öffentlicher Gelder« ihren Auftrag, das Kulturgut zu schützen, immer weniger erfüllen.
...

Junge Welt
11.Januar 2008
Christie's Berlin zeigt Grafiken von Albrecht Dürer

Berlin (dpa/bb) - Das Berliner Auktionshaus Christie's zeigt von Donnerstag bis Samstag dieser Woche 30 Grafiken des Malers Albrecht Dürer (1471-1528). Herzstück ist der Stich «Ritter, Tod und Teufel» von 1513, der nach Angaben des Auktionshauses auf bis zu 300 000 britische Pfund (432 000 Euro) geschätzt wird. Die 30 Grafiken sowie 100 weitere Dürer-Werke sollen am 4. Dezember bei Christie's in London versteigert werden. Außerdem werden in der Berliner Niederlassung in der Charlottenburger Giesebrechtstraße Höhepunkte der Auktion «Bedeutende Buchdrucke und Manuskripte» gezeigt. Diese Auktion ist für den 14. November in London geplant.

Hamburger Abendblatt
Newsticker
Internet
am 12.11.2007
Kunst aus Museumsbeständen

Christie's versteigert verschiedene Stücke im Auftrag von Museen, teilweise unter lauten Protesten: eine bronzene "Reclining Figure" von Henry Moore aus dem Art Institute of Chicago (1/1,5 Millionen), Monets palmengesäumtes Tal "Vallée de Sasso" aus dem San Francisco Museum of Modern Art (2,5/3,5 Millionen) und gleich drei Werke aus dem Saint Louis Art Museum. Dazu gehören Renoirs "Jeune femme brodant à la fenêtre" (2,5/3,5 Millionen), Matisses "Nu accoudé" (1,8/2,5 Millionen) und Jean Metzingers "Paysage" (700.000/ 1 Million). Der Profit soll in allen Fällen den Ankaufsetat aufstocken.
FAZ.NET am:
Internet 12.11.2007
Zwischen Kunst- und Finanzministerium wurden Festlegungen zum Verfahren mit den geltend gemachten Ansprüchen des Hauses Wettin A.L. getroffen. Ziel ist es, den Aufarbeitungsprozess wie auch die Vorbereitung eventueller Verhandlungen zu versachlichen und rechtlich abzusichern. Dazu wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt. Sie soll den Prozess der Aufklärung durch die Staatlichen Kunstsammlungen und die Abstimmung mit dem Haus Wettin A.L koordinieren und alle rechtlichen Fragen klären. Der Arbeitsgruppe werden unter Federführung des Finanzministeriums voraussichtlich fünf Vertreter von Kunstministerium, Finanzministerium, Staatlichen Kunstsammlungen, dem Amt für offene Vermögensfragen und der Schlösserverwaltung angehören. Sie tritt heute zum ersten Mal zusammen. Das Haus Wettin A.L. macht mit seinen Herausgabeforderungen seine gesetzlichen Restitutionsansprüche nach dem Ausgleichsleistungsgesetz geltend. Die Arbeitsgruppe wird prüfen, ob die Voraussetzungen des Ausgleichsleistungsgesetzes im Einzelnen erfüllt werden, d.h., welche Exponate unstrittig zum 1945 entschädigungslos enteigneten Privateigentums des Hauses Wettin A.L. gehören. Bevor es zu konkreten Verhandlungen kommen kann, muss eine intensive Sachverhaltsaufklärung erfolgen. Hierfür muss ein transparentes und verkraftbares Rechercheverfahren entwickelt werden, das auch auf Seiten des Hauses Wettin A.L. akzeptiert wird. Erst nach Ab-schluss der Recherchen können mögliche Vertragsverhandlungen aufgenommen werden Dresdner Woche 9.Mai 2007 S.3. Dresdner Woche
9.5.2007
Seite 3
Sachsen nennt Rückforderungen der Wettiner "Luftbuchungen"
Dienstag 27. März 2007, 14:45 Uhr
Dresden (ddp-lsc). Vertreter der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden haben die in der vergangenen Woche von den Wettinern angemeldeten Ansprüche auf die Rückgabe von 139 Gemälden stark in Zweifel gezogen. Das ehemalige sächsische Herrscherhaus fordere etwa Bilder zurück, die es schon erhalten habe, die ihm nachweislich nicht zustünden, oder die auch die Kunstsammlungen "gern hätten", sagte der Direktor der Gemäldegalerie Alte Meister, Harald Marx, am Dienstag in Dresden.

Die Liste mit den 139 Gemälden sei nach dem ersten Anschauen "voller Ungenauigkeiten" und "stimmt großenteils gar nicht". Wie viele Bilder dies betreffe, könne indes noch nicht gesagt werden, fügte Marx hinzu. Bei einem Teil der Bilder sei es schwierig, die Herkunft zu klären.

Sachsens Kunststaatsekretär Knut Nevermann sprach von offensichtlichen "Luftbuchungen" der Wettiner. Ihre Anwälte hofften, durch "Schrotschüsse" zum Erfolg zu kommen. Zugleich warf er den Vertretern des ehemaligen Herrscherhauses unfaires Verhalten vor. Im Januar sei mit ihnen vereinbart worden, erst die Überprüfung der Porzellansammlung abzuschließen, nachdem die Wettiner zuvor schon Ansprüche auf Porzellane angemeldet hatten. Erst danach sollte die Gemäldegalerie durchforstet werden. Bei dieser Reihenfolge werde es bleiben, kündigte Nevermann an.

Die Wettiner, die bis 1918 in Sachen herrschten, hatten sich mit dem Freistaat Sachsen 1999 auf einen Vertrag geeinigt, demzufolge ein Großteil enteigneter Kunstobjekte in den Museen bleiben darf. Das ehemalige Herrscherhaus erhielt damals rund zwölf Millionen Euro als Entschädigung. Bei ihren jüngsten Forderungen berufen sich die Wettiner indes auf eine Öffnungsklausel in der Abmachung, die Nachforderungen möglich mache.
(ddp)

Yahoo-News
... darf van-Gogh-Bild behalten
Hollywood-Schauspieler ... darf ein Gemälde von Vincent van Gogh behalten, das möglicherweise vor 1945 konfisziert worden war. Ein Gericht in San Francisco lehnte die Rückgabe an die Erben einer aus Deutschland emigrierten Familie mit der Begründung ab, die Forderungen seien verjährt.
nach einer Meldung des
"San Francisco Chronicle"
Lausitzer Rundschau
21.5.07
Wettiner erzürnen Sachsen mit neuerlichen Restitutionsansprüchen
Mittwoch 21. März 2007, 16:27 Uhr
Dresden (ddp-lsc). Gegen die neuerlichen Rückgabeforderungen des ehemaligen sächsischen Herrscherhauses der Wettiner regt sich breiter Widerstand. Die Politik forderte das Adelshaus in teilweise schroffen Worten auf, verantwortungsvoller mit dem sächsischen Kulturerbe umzugehen. Kunstministerin Eva-Maria Stange (SPD) sagte, sie sei enttäuscht, dass immer neue Forderungen nachgeschoben würden. Man werde alles daran setzen, mit den jetzigen Nachforderungen auch einen Schlussstrich unter die Debatte zu ziehen.

Die Wettiner hatten am Dienstag ihre Ansprüche auf insgesamt 139 Gemälde aus den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden angemeldet. Die Wettiner, die bis 1918 in Sachen herrschten, hatten sich mit dem Freistaat Sachsen 1999 auf einen Vertrag geeinigt, demzufolge ein Großteil enteigneter Kunstobjekte in den Museen bleiben darf. Das ehemalige Herrscherhaus erhielt damals rund zwölf Millionen Euro als Entschädigung. Bei ihrem neuen Vorstoß Ende Oktober 2006 beriefen sich die Wettiner indes auf eine Klausel in der Abmachung, die Nachforderungen möglich macht.

Der kulturpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Andreas Schmalfuß, sagte, die Wettiner sähen in Sachsen offenbar keine Heimat mehr, "sondern eine Zitrone, die sie bis auf den letzten Tropfen ausquetschen wollen". Die Staatsregierung, die für den "missratenen" Rückgabevertrag von 1999 verantwortlich sei, müsse jetzt mit aller Entschiedenheit um den Verbleib der Kunstschätze im Freistaat kämpfen.

Der kulturpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Dresdner Stadtrat, Wilm Heinrich, forderte die Staatsregierung auf, alles zu tun, um eine weitere Übergabe von Kunstgegenständen zu verhindern. "Die nimmersatten Ansprüche der Familie sind ein Skandal und ein Affront gegen die Menschen in Sachsen", sagte Heinrich. "Die Kunstschätze gehören in ein sächsisches Museum und sonst nirgendwo hin."

Für die Linkspartei erklärte der kulturpolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Volker Külow, die Wettiner scherten sich nicht im Geringsten um das öffentliche Interesse an den Kunstschätzen. "Was einmal der Stolz der Vorfahren und der Bürger der Stadt Dresden war, das dient einzig noch der privaten Bereicherung." Die Staatsregierung müsse die dreisten Begehrlichkeiten der Familie zurückweisen, forderte er.

Die CDU-Fraktion im Landtag sprach von einem "unsensiblen" Vorgehen der Wettiner und forderte von der Familie die Bereitschaft zu einer umfassenden und endgültigen Lösung in dem Streit um die Rückgabe der Kunstschätze.
(ddp)

Yahoo-News
Wettiner Kunstschätze müssen in Sachsen bleiben
09.02.2007
Im Rahmen des Liberalen Stammtisches der FDP in Borna begrüßte der FDP Kreisverband Leipziger Land den FDP Landtagsabgeordneten Dr. Andreas Schmalfuß. Schmalfuß berichtete unter anderem über seine Arbeit im Landesbank - Untersuchungsausschuss und über kulturpolitische Themen in Sachsen. Besonders deutlich wurde er im Zusammenhang mit der Rückgabe von Immobilien und Kunstschätzen durch die sächsische Landesregierung an Nachfahren des sächsischen Königshauses. Dr. Schmalfuss: Wenn die sächsische Landesregierung sich schon zur Rückgabe von Objekten an die Wettiner entscheidet, dann muß sie wenigtens darau achten, dass damit alle weiteren Ansprüche ausgeschlossen werden. Die Tinte unter dem Vertrag war noch nicht richtig trocken und die Objekte übergeben, da flatterte der Landesregierung das Anschlussschreiben mit der Forderung nach Rückgabe von weiteren 3000 Kunstwerken, darunter rund 1800 Objekte aus der Dresdner Porzellansammlung ins Haus. Dr. Schmalfuss machte deutlich, dass es nicht sein könne, dass bedeutende Kunstobjekte nur zurückgegeben würden, um dann umgehend auf dem internationalen Kunstmarkt zu landen. Schmalfuß: Dann müssen wir alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen und besonders wichtige Objekte vor dem Verkauf ins Ausland sichern. 16 Gäste folgten in Borna im Restaurant " Drei Rosen " den Ausführungen von Dr. Schmalfuss und diskutierten über die künftige Arbeit der FDP - Fraktion im sächsischen Landtag. Die nächste Veranstaltung wird im März an gleicher Stelle mit dem Landtagsabgeordneten Tino Günther MdL zum Thema "Bürokratiekosten für das sächsische Handwerk " stattfinden.
Meldung der FDP Leipzig/Land
Wettiner fordern Porzellan zurück

Die Schätze gehören uns allen gemeinsam"1999 einigten sich der Freistaat Sachsen und die Erben des sächsischen Königshauses, der Wettiner, gütlich darauf, dass ein Großteil der Kunstobjekte im Besitz der sächsischen Museen bleiben darf. Doch unter Berufung auf eine Klausel in der Abmachung verlangten die Wettiner nun weitere Kunstgegenstände von den Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden zurück.
Die Erben des sächsischen Königshauses, der Wettiner, verlangen inzwischen mehr als 3000 Porzellanobjekte von den Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden zurück - und damit fast ein Sechstel der Porzellansammlung. Davon wäre auch die gerade erst eröffnete Ostasien-Galerie im Zwinger betroffen. Direktor Martin Roth plant bereits eine mehrtägige Schließung für Anfang nächsten Jahres, damit geprüft werden kann, was die Wettiner wann in die Sammlung einbrachten.
"Mir fällt es schwer zu begreifen, dass es Menschen gibt, die ihren persönlichen Reichtum vor das kulturelle Erbe stellen... Die Schätze gehören uns allen gemeinsam."Martin Roth, Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen DresdenMDR FIGARO
Landtag debattiert ...In einer aufgeregten Debatte beschäftigte sich am 14. Dezember der Dresdner Landtag mit den neuerlichen Rückgabeforderungen. "Gier ist geil", kommentierte wütend die PDS. Mit schwarzem Humor reagierten die Grünen, als sie vorschlugen, die Kulturgüter doch am besten durch die Wiedereinführung der konstitutionellen Monarchie für das Land zu retten. Kunstministerin Eva-Maria Stange (SPD) lässt derzeit prüfen, inwieweit Sachsen von seinem Recht Gebrauch machen kann, betroffene Kunstwerke aus der Porzellansammlung in die Liste national geschützter Kulturgüter einschreiben zu lassen. Damit könnte deren Veräußerung ins Ausland verhindert werden. Darüber hinaus wird sich Stange im Januar mit den Vertretern des Adelshauses zum Gespräch treffen.
"Zunächst wird gesehen, ob die Forderungen der Wettiner überhaupt berechtigt sind. Zum Zweiten werden wir prüfen, ob wir die gesamte Liste in das Verzeichnis des nationalen Kulturgutes aufnehmen."Eva-Maria Stange, Sächsische Kunstministerin MDR FIGARO
... Christie's versteigert
Indessen kamen die ersten Kunstwerke unter den Hammer. Im Londoner Auktionshaus Christie's wurden am 18. Dezember zwei wertvolle Tierplastiken für umgerechnet 4,2 Millionen Euro versteigert. Dabei handelt es sich um zwei Skulpturen aus Meissner Porzellan, die die Erben des sächsischen Königshauses erst im November zurückerhalten hatten: Ein Löwenpaar, das Gottlieb Kirchner 1732 fertigte. Ein überlebensgroßer Fuchs mit Henne, den etwa zeitgleich Johann Joachim Kaendler, der berühmteste Modelleur der Manufaktur, schuf, fand keinen Käufer.
Die Öffnungsklausel als FallstrickWie kommen diese immer weiter ausufernden Forderungen von Seiten des Adelshauses zustande? Nach der Wende mussten die Eigentumsverhältnisse für die frühere königliche Sammlung zwischem dem Freistaat Sachsen und dem Haus Wettin neu geregelt werden, waren die Stücke doch 1945 beschlagnahmt und zu Staatsbesitz erklärt worden. Mit dem Entschädigungs-und Ausgleichsleistungsgesetz von 1994 erhielten die Wettiner Anspruch auf die Herausgabe des Kulturgutes. Denn das Gesetz sieht vor, Adeligen und privaten Sammlern, die zwischen 1945 und 1949 in der sowjetischen Besatzungszone enteignet wurden, "bewegliche Dinge" zurückzuerstatten. Nach langen Verhandlungen stimmten die Wettiner 1999 einem Vergleich mit dem Freistaat zu, wonach etwa zwei Drittel der rund 18.000 Kunstobjekte in den sächsischen Museen bleiben dürfen. Knapp 6.000 Stücke erhielten die Wettiner damals zurück. Außerdem wurden sie mit rund 24 Millionen DM entschädigt - in bar bzw. in Immobilien. Allerdings enthält der Vertrag mit dem Freistaat eine Öffnungsklausel, die besagt, dass Nachforderungen von Seiten der Wettiner möglich sind. Wäre es 1999 zu keiner gütlichen Lösung gekommen, hätte der Freistaat Sachsen ab 2014 entweder Nutzungsentgelt zahlen oder erneut über den Rückkauf der Kunstgegenstände verhandeln müssen.
(zuletzt aktualisiert: 18. Dezember 2006 | 17:04)

Meldung des mdr
Menzel-Gemälde bleibt den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden erhalten
"Ein Nachmittag im Tuileriengarten" von Adolph von Menzel wird weiterhin in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zu sehen sein. Es gehörte seit siebzig Jahren der Staatlichen Kunstsammlung. Auf Anordnung von Kunstministerin Barbara Ludwig (SPD) wurde das 1867 entstandene Gemälde den Erben zurückgegeben. Der zweimalige weitere Verkauf sicherte einem amerikanischen Kunsthändler einen Gewinn von 1,9 Mio Euro. Das Bild gehört jetzt der National Gallery London.
Die Welt
26.11.2005
www.abendblatt.de
23.11.2005

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Über den Abgeordneten Wilhelm Zimmermann,
genannt Bauernkriegs-Zimmermann
und
Entwicklung der historischen Darstellung des Deutschen Bauernkrieges

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